MEIN LEBENSWEG
Bereits als Kind war ich fest davon überzeugt, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als das was wir sehen, hören und anfassen können. Meine Phantasie war groß, und ich habe fest an Magie und Wunder geglaubt.
Mein „Traumberuf“ war von Kindheitsbeinen an, Lehrerin zu werden. Zwischendurch kamen dann noch die Ideen Anwältin, ein Beruf in der Reisebranche oder im Hotel, oder Animateurin. Diese Alternativen habe ich jedoch aus verschiedenen Gründen wieder verworfen und als es dann soweit war und ich mich entscheiden musste, war in Deutschland ein Lehrerüberschuss. Also habe ich mich (unter anderem auf Anraten meines Umfeldes hin) erst einmal für eine Ausbildung in einem „sicheren“ Beruf entschieden und bin so bei der R+V Allgemeine Versicherung in Köln gelandet. Nach der Ausbildung stand mir die Option offen, nun ein Studium zu beginnen oder ins Ausland zu gehen, aber ich wollte zunächst eine Lernpause machen und etwas Berufserfahrung sammeln. So bin ich im Marketing gelandet. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht, und ich entschloss mich zu einem Abendstudium zur Kommunikations- und Werbefachwirtin. Auch nach diesen Abschlüssen habe ich leider nicht den Mut aufgebracht, auszusteigen und erst mal meine Träume zu leben. Schließlich kam dann bei der R+V die erste Strukturierung und ich bin in den Außendienst gewechselt.
In dieser Zeit bin ich in Kontakt mit Reiki (Energie-Übertragung durch Handauflegen) gekommen und habe die ersten beiden Ausbildungen in meiner Freizeit absolviert. Damals (1999) war Reiki noch kaum bekannt und galt als ziemlich „spooky“, doch es hat mich absolut überzeugt. Das war quasi der erste Schritt in den Arbeitsbereich, in dem ich heute stehe. Rückwirkend gesehen, war dies auch bereits der Zeitpunkt erster Erschöpfungserscheinungen, erster Hinweise meines Körpers und meiner Seele, dass ich mich nicht unbedingt auf meinem Herzensweg befinde.
Nach einem Jahr hat mich die Filialdirektion Münster „abgeworben“, und ich habe zwei schöne Jahre im Innendienst mit der Organisation von Events und Incentives verbracht, bevor auch dieser Job der neuen Struktur zum Opfer fiel. So habe ich nach 13 Jahren wehmütig die R+V verlassen und bin ich zur VR-Networld gewechselt (damals Start-Up). Dort war meine Aufgabe als Marketing Manager die VR-Netbank bekannt zu machen und das Unternehmen mit aufzubauen. Doch auch hier wurde nach zwei Jahren neu strukturiert und meine Arbeit war getan.
Ich fühlte mich kraftlos und ausgebrannt und merkte, dass ich „eigentlich“ gar keine Lust mehr auf das klassische Marketing habe. Reisen wollte ich, mit Menschen arbeiten, weniger Stress haben …. Also habe ich mich schlau gemacht, wie das so läuft als Reiseleitung oder in der Animation. Leider waren die Einkommen sehr, sehr niedrig – von Altersvorsorge mal ganz zu schweigen. So haben sich das Bedürfnis nach Sicherheit und auch ein Stück weit das Karrieredenken durchgesetzt, und ich habe meine Träume wieder beiseitegeschoben.
Nun entschloss ich mich, mich mit Marketing selbstständig zu machen. Ich muss allerdings gestehen, dass es eher eine Entscheidung aus der Not heraus und nicht wirklich aus dem Herzen war. Es lief zwar, aber ich musste feststellen, dass ich beim „ arbeiten für mich selbst“ lange nicht so gut war, wie beim „arbeiten für andere“. Zudem fehlte mir der regelmäßige Kontakt zu Menschen. Als das Angebot kam, bei Klöckner Pentaplast in Montabaur als Messe- und Eventmanger anzufangen, habe ich zugegriffen, auch wenn der tägliche Weg zur Arbeit sehr weit war. Die Arbeit war vielfältig und international, aber leider auch sehr zeitintensiv. Und wieder wurde ich nach zwei Jahren mit einem Jobverlust durch Neustrukturierung der Abteilung konfrontiert. Heute sehe ich es als glücklichen Umstand an, denn Körper und Privatleben hatten durch den Stress erheblich gelitten, was von mir erfolgreich ignoriert wurde – bis zum Tag X, als ich (Gott sei Dank bei einem Arztbesuch) mit 37 Jahren einen dreiminütigen Herzstillstand erlitt. Die körperliche Ursache wurde nie herausgefunden, doch ich war überzeugt, dass die Ursache psychischer Natur war. Leider waren die Ärzte damals noch nicht so weit, solche Zusammenhänge herzustellen, und unterstützen mich nicht, dieses traumatische Erlebnis richtig aufzuarbeiten. Es hieß: „Augen zu und durch“. Wieder einigermaßen arbeitsfähig, griff ich erst übergangsweise nach dem Strohhalm der Marketing-Selbständigkeit, dann fing ich bei der Uniklinik Bonn als Veranstaltungsmanager an. Ich hatte mir zwar vorgenommen, Grenzen zu setzen und einzuhalten, aber zu diesem Zeitpunkt habe ich mich noch viel zu viel nur über meine Arbeit definiert, war übermäßig „pflichtbewusst“ und konnte meinem Chef nicht klipp und klar sagen: Es reicht! Also habe ich, ohne Rücksicht auf mich selbst, alles irgendwie möglich gemacht und mich völlig übernommen mit der Konsequenz, dass ich nach 1,5 Jahren mit Überstunden im oberen dreistelligen Bereich, einem Nervenzusammenbruch und einem extremen Burn-Out mit Depressionen komplett lahm gelegt wurde.
Dadurch wurde mir endgültig bewusst, dass es so nicht weitergehen konnte. Es gab für mich immer nur die Arbeit, private Kontakte und Unternehmungen waren dadurch auf ein Minimum beschränkt. Die Depressionen waren teilweise so schlimm, dass ich Probleme hatte, überhaupt aufzustehen; bereits so einfache Sachen wie Spülmaschine ein-/ausräumen haben mich extreme Kraft gekostet. Meine soziales Umfeld hatte große Probleme, damit umzugehen und stand hilflos daneben, genau wie ich selbst …. Ich war doch die Power- und Karriere-Frau, ich hatte doch so viele Qualifikationen, ich war doch so „selbstbewusst“?!? Mein Körper und meine Seele haben schlicht und ergreifend gestreikt, nichts ging mehr und selbst zu schönen Dingen konnte ich mich nicht aufraffen. Ich wusste ganz genau, was ich nicht mehr will, aber hatte keine Ahnung, wohin die Reise gehen sollte. Nach ein paar Monaten zu Hause und durch die Begleitung einer sehr guten Therapeutin habe ich im ersten Schritt wieder über Sport nachgedacht. Als genau zu dieser Zeit (2011) in der Nähe ein Yoga-Studio aufmachte war für mich klar, dass es genau das ist, was ich jetzt anfangen will! Yoga hatte mich schon lange gereizt, aber ich hatte mir aufgrund der Arbeit nie die Zeit dafür genommen. Diese Entscheidung habe ich nie bereut, auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, wohin das führen wird. Durch Yoga bin ich wieder in meine Mitte gekommen, konnte langsam wieder fühlen und das Gedankenkarussell immer besser anhalten. Ich fühlte mich endlich in der Lage mich um einen Reha-Platz zu kümmern. In der Reha habe ich viel Wertvolles gelernt, habe erkannt, dass meine Hauptthemen Selbstliebe, Selbstwertgefühl und auch Selbst-Bewusst-Sein waren; und dass es mir so schwer fiel, meine Grenzen zu setzen, weil ich Angst vor Ablehnung hatte und mich nur über meine Leistungen definierte. Es war wirklich erstaunlich, was für alte Themen dort aufgekommen sind, was gesehen und gelöst werden wollte. Mir wurde auch ganz klar, warum ich den Herzstillstand hatte: ich war meinem Herzen nicht gefolgt, habe nicht genau hingehört, was ich wirklich will, habe mich nur vom Außen leiten lassen. Statt Selbstfürsorge habe ich Raubbau betrieben, und das konnte auf Dauer nicht gut gehen. Also stand für mich fest, dass ich einen anderen Beruf ausüben möchte, mit festen Arbeitszeiten, weniger Stunden, weniger Verantwortung und weniger Stress. Mir war klar, dass ich mich dadurch finanziell ordentlich einschränken muss, aber das war es mir wert.
Nach 1,5 Jahren Krankheit habe ich beim Amt einen Antrag auf Umschulung auf Yoga-Lehrerin gestellt, aber diese Ausbildung wurde nicht gefördert. Also entschied ich mich für eine zweijährige Umschulung zur Kauffrau für Tourismus & Freizeit, da dies meinen Interessen am nächsten kam. Während der Umschulung hatte ich Kraft und Zeit, weitere Reiki-Ausbildungen zu machen, mit dem Plan im Hinterkopf, damit auch mal Geld zu verdienen. Nach Abschluss der Umschulung fand ich sofort eine Einstellung bei einem kleinen Reiseveranstalter. Mein Job war es, einen neuen Zweig im Unternehmen aufzubauen. Leider änderten sich mit der Zeit die vereinbarten Arbeitsbedingungen zu meinem Nachteil, und ich rutschte immer mehr in meine alten Muster der Selbstvernachlässigung und des „nur für die Firma leben und denken“ zurück. Gott sei Dank hatte ich zumindest den Yoga beibehalten. Ich ging regelmäßig zum Unterricht und hatte mich zudem entschlossen, dort 2018 eine Yogalehrer-Basisausbildung zu machen. Durch meine Vorgeschichte waren mir die Anzeichen von Körper und Seele bewusst und ich beschloss, diesen Job nicht als „zeitlos“ anzusehen, sondern auf eine Selbstständigkeit im Bereich Yoga & Reiki hinzuarbeiten. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ich mich trotzdem total für meinen Arbeitgeber verausgabt habe – immer in der Hoffnung auf Lob und Anerkennung, immer noch auf der Jagd mich selbst zu definieren, stolz auf mich sein zu können und vielleicht ein wenig mehr Gehalt dadurch zu erhalten…. Es war mehr Arbeit da, als in der normalen Arbeitszeit zu schaffen war und so arbeitete ich immer verbissener, der „alte“ Drang nach Perfektionismus kam wieder zum Vorschein, machte mich ein Stück weit härter und die Leichtigkeit hat sich verabschiedet.
Und diesmal hatte das Schicksal wohl die Nase voll vom Winken mit dem Zaunpfahl: Ich erhielt im Herbst 2018 aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung oder sonstigen Anzeichen die Kündigung zu Ende November und „durfte“ direkt zu Hause bleiben. Nach einer kurzen Schockzeit, habe ich mit viel innerer Distanz und schonungsloser Ehrlichkeit mir selbst gegenüber auf die Situation geschaut und festgestellt, dass mir die Arbeit zwar wirklich Spaß gemacht hat, aber das ich mit dem Herzen schon länger nicht mehr voll dabei war. Die Frist, etwas anderes zu machen, war in meinem Hinterkopf bereits gesetzt (wenn auch nicht für so früh geplant). Wahrscheinlich wäre ich bis dahin wieder einmal über meine Grenzen gegangen und wer weiß, wie dann die gesundheitlichen und/oder psychischen Konsequenzen gewesen wären? Aus heutiger Sicht, geht es noch einen Schritt weiter, denn die Corona-Krise war ja nun auch in keiner Weise absehbar und ich weiß, spätestens dadurch wäre der Job weg gewesen – allerdings mit wesentlich schlechteren Voraussetzungen für den Start in mein Herzensbusiness!
Sehr schnell stand für mich fest, dass ich jetzt endlich meinem Herzen folgen und etwas für mich selbst aufbauen muss, nicht nur für andere. Meine festen Anstellungen verliefen immer wieder nach demselben Muster und mir wurde klar, dass sich dies nicht ändern würde und ich jetzt den Mut haben muss, neue Wege zu gehen. Also habe ich mich kurzerhand an einen Business-Plan gesetzt: Die Yogalehrer-Ausbildung war fast abgeschlossen, erfolgreich unterrichtet habe ich im Studio Miriya zu dieser Zeit schon, im Reiki hatte ich inzwischen den höchsten Grad und außerdem bereits eine Stammkundin. Auch wenn es mir nicht leicht fiel, realistische Zahlen für einen recht kurzfristigen Start aufzuzeigen, ging mir doch alles erfreulich leicht von der Hand. Ich merkte, dass ich mit VOLLEM Herzen bei der Sache war, und mir wurde bewusst, dass wahrscheinlich alle meine Lebensstationen „nur“ die Vorbereitung für das waren, was jetzt kommen darf…. Einen Businessplan hatte ich in der Vergangenheit schon mal erstellt, und ich wusste, was wichtig ist. Eine Domain „rum-info.de“ gab es bereits, und so wurde aus „RuM - Rund um Marketing“ einfach „RuM – Rund um Mensch“. Meine Arbeitsberaterin war sofort von meinem Konzept überzeugt, als ich beim ersten Termin mit umfassenden Unterlagen bei ihr ankam. Ich war zu dem Zeitpunkt bereits für einen festen Yoga-Wochenkurs als Lehrerin gebucht, ein zweiter sollte Anfang 2019 starten. Auch die IHK gab als Fachberater grünes Licht, ich erhielt vom Arbeitsamt kurzfristig die Zusage für den Existenzgründer-Zuschuss. Somit konnte ich im Februar 2019 als Selbständige durchstarten.
Mein Umfeld hat darauf sehr gemischt reagiert. Das ging von „Um Gottes Willen, wie kannst Du Dich mit so einer brotlosen Kunst mit knapp 50 selbstständig machen – und das mit Deinen ganzen Qualifikationen?“ über „Naja, wenn Du das unbedingt willst …, aber du solltest zumindest einen Teilzeit-Job zur Sicherheit annehmen“ bis „Hey toll – das ist genau Dein Ding und wird erfolgreich sein!“ Ich versucht, mich möglichst wenig davon beeinflussen zu lassen. Klar hatte ich Angst, von den Einnahmen nicht leben zu können, aber ich wollte definitiv keine Energie auf irgendeinen anderen Job verwenden und erst einmal nur nebenbei aufbauen, sondern im Jetzt und Hier alles in meinen Traum investieren. Also habe ich die Ärmel hochgekrempelt und losgelegt, habe unterschiedlichen Yoga und Reiki angeboten, und das Angebot Schritt für Schritt erweitert mit Coaching, Wellness-Massagen, Schamanischer Arbeit, Meditationen, Energetischer Wirbelsäulenaufrichtung, sonstigen Energiearbeiten und Frauenheilkreisen.
Heute kann ich sagen, dass es Momente gab, in denen ich jede erste Reaktion meines Umfeldes nachvollziehen konnte …. Nach dem Start haben sich Umstände gezeigt, die ich vorher nicht bedacht hatte und die mir die Arbeit erschweren, bzw. erst mal nicht möglich machen. Da musste ich flexibel auf alternative Ideen umsteigen. Ich möchte auch die Angst und vor allem die Selbstzweifel gar nicht klein reden, die (besonders im ersten Jahr) oft aufgekommen sind, wenn mal ein Kurs über ein paar Wochen schlecht besucht war, oder wenn eine Veranstaltung nicht zustande kam, weil sich genau Null Teilnehmer angemeldet hatten. Im Hinblick auf die Mindest-Höhe der Sozialabgaben ist auch der finanzielle Druck nicht zu unterschätzen, vor allem, wenn man finanziell auf sich alleine gestellt ist. Da hieß es, intensiv an sich selbst zu arbeiten, immer wieder ins Vertrauen zu gehen, immer wieder optimistisch bleiben und immer wieder weiterzumachen… . Also habe ich alle Techniken, die mir zu Verfügung stehen (Yoga, Meditation, Chakra-Arbeit, Reiki, alte Rituale, Schamanismus, Selbst-Coaching, Geist-Heilung, u.a.) konsequent an mir selbst angewendet. Ich habe alte Muster, Glaubenssätze und Ängste losgelassen oder umgewandelt und dadurch eine neue Freiheit erlangt. Das liest sich hier vielleicht ein wenig pathetisch, aber anders kann ich es nicht ausdrücken. Durch das Loslassen und die Bereitschaft, mich dem Fluss des Lebens einfach hinzugeben, bekommt mein Leben immer mehr Leichtigkeit. Wenn ich z.B. heute eine Veranstaltung mangels Teilnehmer absagen „muss“, bin ich nicht frustriert, sondern dankbar für die Zeit, die ich dadurch für mich nutzen kann; wenn ein Angebot nicht läuft, zweifle ich nicht an mir, sondern lasse es los, weil vielleicht aus verschiedenen Gründen einfach nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist und nehme es unter Umständen zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Programm. Dieses Leben ist quasi unberechenbar und bietet keine wirklichen Sicherheiten mehr – und das ist o.k. für mich (auch wenn ich im früher nie gedacht hatte, das ich damit jemals leben könnte...!).
Dieser Punkt meiner Entwicklung war besonders wichtig für mich, als die Corona-Krise kam und damit der erste Lockdown 2020. Für mich bedeutete das: vollständiges Arbeitsverbot! Nach dem ersten Schock bin ich eine Woche in leicht hektische Betriebsamkeit und die Ausarbeitung 1001 möglicher „Überlebensstrategien“ gekommen, dann kam eine Woche der Resignation, und danach habe ich es einfach entspannt laufen lassen. Ich habe kleine Schritte gemacht, 2 Yoga-Einheiten aufzeichnen lassen, ein paar Meditationen in meinem Wohnzimmer aufgenommen und alles kostenfrei den Menschen im Internet zur Verfügung gestellt. Ich war in Frieden mit mir und der Situation und ganz im Vertrauen, dass es gut für mich weitergeht. Mein Körper und mein Geist waren nach einem Jahr ohne Urlaub dankbar dafür, einfach mal ruhen zu dürfen. Zu vielen meiner Kursteilnehmer hatte ich regelmäßigen Telefonkontakt und habe sie (kostenfrei) bei der Bewältigung dieser extremen Situation unterstützt. Ein paar neue Ideen und ein neues Produkt haben sich entwickelt, und als ich dann Mitte Mai wieder arbeiten durfte, konnte ich optimistisch in die Zukunft schauen. Als dann der zweite Lockdown im November kam, war ich erheblich besser vorbereitet und habe zumindest Yoga online unterrichtet. Es ist erfreulich festzustellen, was alles möglich ist, wenn man sich darauf einlässt und Online-Veranstaltungen haben durchaus ihre Vorteile.
Natürlich beeinfluss(t)en die Einschränkungen durch Corona meine Arbeit immer noch sehr stark, aber ich weiß, wofür ich am Ball bleibe:
Ich bin glücklich und es geht mir gut! Ich sage nicht mehr, dass ich arbeiten „muss“, sondern dass ich arbeiten „darf“. Von Herzen freue ich mich auf jeden einzelnen Termin und zufrieden gehe ich abends ins Bett. Natürlich gibt es auch bei mir Stolpersteine, schlechte Tage, gewisse Sorgen und auch mal Ängste – aber das Schöne wiegt diese Momente ganz locker auf. Die Auswirkung auf mich und mein Leben sind wundervoll: ich schlafe besser, bin (fast) immer gut gelaunt, lache sehr viel (vor allem über mich selbst), meine Rücken-/Nacken-/ Schulterschmerzen sind so gut wie weg, ich bin ausgeglichen und ruhe in mir, und einiges mehr. Außerdem bin ich seit Start meiner Selbständigkeit nicht mehr krank gewesen, mein Immunsystem hat sich nicht nur regeneriert, sondern strotzt nur so vor Kraft. Ich habe gelernt, auch einfach mal sein zu lassen, nicht alles so eng zu sehen; ich muss nicht „perfekt“ sein, denn ich weiß, dass ich in jedem Moment mein Bestes gebe. Zudem kann ich jeden dort stehen lassen, wo er/sie gerade steht. Es ist extrem entspannend, sich zu erlauben, aus dem (ver-)urteilen herauszutreten – vor allem, was einen selbst betrifft!
Wenn ich die Teilnehmer zu einem Yoga-Kurs ankommen sehe, oft verspannt, müde und gestresst und während des Unterrichts bereits beobachten kann, wie sich Gesichtszüge und Körper entspannen, der Atem wieder fließt, und wie sie am Ende der Praxis strahlen, entspannt sind, Kraft und neue Energie getankt haben, dann berührt mich das sehr, und ich fühle tiefe Dankbarkeit dafür, dies bewirken zu können und zu dürfen. Da mir keiner vorschreibt, wie ich zu unterrichten habe (nur der Stil ist teilweise vorgegeben) erlaube ich mir, intuitiv zu unterrichten. Das bedeutet, dass ich vollständig auf die Teilnehmer eingehen kann und die Praxis sich daran orientiert, mit welchen körperlichen und/oder seelischen Problemen sie da sind. Dadurch, dass ich dabei auch die Zusammenhänge zwischen körperlichen Beschwerden und Lebensthemen erkläre, kann eine ganzheitliche Heilung erfolgen. Ich lade immer wieder dazu ein, vom Denken ins Fühlen zu kommen, raus aus dem Kämpfen zu gehen, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken, Nein und Stopp zu sagen und seine eigenen Leistungen wertzuschätzen. Am Ende jeder Stunde rege ich an, sich selbst ein Lächeln und ein Danke zu schenken, dass man sich die Zeit für sich selbst genommen hat. Jede Yoga-Stunde von mir ist quasi auch gleichzeitig ein Mini-Coaching für die Teilnehmer, ich sehe den Menschen ganzheitlich und es gibt nichts Erfüllenderes als zu sehen, wie Körper, Geist und Seele in Harmonie kommen und der Mensch aufblüht.
Bei allen Einzelsitzungen kann man den Vorher-Nachher-Unterschied ebenfalls bestens bemerken und bei meinen Ausbildungen/Workshops geht es nicht nur um den "trockenen" Inhalt, sondern ich lege auch einen Schwerpunkt auf die persönliche Weiterentwicklung eines jeden einzelnen Teilnehmers. Meiner Meinung nach wird der Mensch wie er WIRKLICH ist, im Alltag viel zu wenig von seinem Umfeld gesehen und angenommen. Bei mir darf jeder alle Masken ablegen.
Ich habe diesen Schritt noch keinen Augenblick bereut. Der Kreis zu meinem ursprünglichen Berufswunsch hat sich geschlossen: Nun bin ich Lehrerin – wenn auch anders, als gedacht. Meine Arbeit jetzt ist viel mehr als nur ein Beruf, mit meinen angebotenen Leistungen lebe ich meine Berufung und das merken meine Teilnehmer und Klienten. Ich hole jeden dort ab, wo er/sie steht, die Feedbacks von meinen Kunden fegen jeden Zweifel weg und zeigen mir, dass ich jetzt genau auf dem Platz bin, wo ich hingehöre. Das Gefühl, ohne Vorgaben kreativ und einfach ich selbst sein zu dürfen, ist sehr beflügelnd. Es gibt kein „Versagen“ mehr, nur spielerisches Ausprobieren. Ich gebe mich neuen Entwicklungen im Außen und in meinem Angebot einfach hin und es funktioniert ….
Durch den langen Weg und die vielen unterschiedlichen Erfahrungen dorthin (persönlich, wie auch beruflich) habe ich nicht nur viel Lebenserfahrung vorzuweisen und kann sehr viel aus eigener Erfahrung nachvollziehen, sondern ich kann auch völlig authentisch in mir selbst ruhen und weiß: Sicherheit ist heutzutage nur eine Illusion, wirklich von Außen brauchen tut man recht wenig und dafür muss man nicht gegen seine Gefühle und Träume arbeiten.
Und ich weiß ganz genau wovon ich rede, wenn ich jedem an dieser Stelle absolut empfehle: „Höre auf Dein Herz und folge ihm! Deine Berufung holt Dich immer wieder ein –also träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum! Fühle, was wirklich wichtig in DEINEM Leben ist, sei mutig und vertraue, dass es immer Lösungen gibt.“
Sehr gerne unterstütze ich Dich dabei, alte Muster und Glaubenssätze loszulassen und DEINEN Weg zu finden und zu gehen!
Namasté.